18.07.2023
Donanemab und Lecanemab: Unterschiede und Gemeinsamkeiten der neuen Alzheimer-Wirkstoffe
Donanemab und Lecanemab sind Antikörper, die an das Beta-Amyloid-Protein binden, das sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ablagert. Durch die Bindung an das Protein können sie es aus dem Gehirn entfernen und so die Bildung von schädlichen Plaques verhindern.
Donanemab und Lecanemab haben in klinischen Studien gezeigt, dass sie das Fortschreiten der Demenz bei Patienten im Frühstadium eines Morbus Alzheimer verlangsamen können.
Die Studien haben auch gezeigt, dass die Wirkstoffe die kognitiven Fähigkeiten der Patienten verbessern können.
1. Donanemab und Lecanemab unterscheiden sich in ihrer Spezifität für das Beta-Amyloid-Protein
Donanemab bindet nur an eine bestimmte Form des Proteins, die als N3pG bezeichnet wird. Diese Form ist besonders toxisch für die Nervenzellen und kommt vor allem in den Plaques vor.
Lecanemab bindet an verschiedene Formen des Proteins, sowohl in den Plaques als auch in den löslichen Aggregaten, die als Oligomere bezeichnet werden.
2. Donamemab und Lecanemab unterscheiden sich auch in ihrer Geschwindigkeit, mit der sie das Beta-Amyloid-Protein aus dem Gehirn entfernen.
Donanemab kann eine zügige Entfernung der Plaques bewirken, so dass nach sechs Monaten eine deutliche Reduktion der Amyloidlast zu sehen ist.
Lecanemab benötigt mehr Zeit, um die Plaques zu entfernen, aber es kann auch die Oligomere reduzieren, die möglicherweise eine größere Rolle bei der Schädigung des Gehirns spielen.
3. Donanemab und Lecanemab haben unterschiedliche Nebenwirkungen, die mit der Entfernung des Beta-Amyloid-Proteins zusammenhängen.
Die häufigste Nebenwirkung ist eine Entzündung des Gehirns, die als Amyloid-related Imaging Abnormalities (ARIA) bezeichnet wird. Diese kann zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Hirnblutungen führen.
Donanemab hat eine höhere Rate von ARIA als Lecanemab, aber diese sind meist mild oder moderat und treten nur in der ersten Phase der Behandlung auf.
Lecanemab hat eine niedrigere Rate von ARIA, aber diese können über einen längeren Zeitraum auftreten.
4. Donanemab und Lecanemab haben unterschiedliche Dosierungsschemata, die sich auf die Therapiepausen auswirken können.
Donanemab wird einmal monatlich intravenös verabreicht, bis die Amyloidlast unter einen bestimmten Schwellenwert fällt. Dann kann eine Therapiepause eingelegt werden, bis die Amyloidlast wieder ansteigt.
Lecanemab wird alle zwei Wochen intravenös verabreicht, ohne Therapiepause.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lecanemab und Donanemab unterschiedliche Ansätze und Wirkungen bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit aufweisen, mit Unterschieden bei der Plaque-Interaktion, den Amyloid-Entfernungsraten und dem Auftreten von ARIA.
Lecanemab wirkt sukzessiv auf Plaques und Oligomere, während Donanemab eine rasche Plaquereduktion zeigt, aber anfänglich höhere ARIA-Raten aufweist. Die unterschiedlichen Dosierungsschemata unterstreichen die Notwendigkeit individualisierter Behandlungsstrategien bei einer Alzheimer-Krankheit.
References:
1.Zügige Entfernung der Amyloid-Plaques durch Donanameb möglich